Weitere chronische Erkrankungen
Krebserkrankungen
Bei Tumoren erzeugen Krebszellen eine saure Umgebung. Das kann zu einer chronischen Übersäuerung führen. Wird diese durch Natriumbikarbonat-Tabletten beseitigt, kann dies das Tumorwachstum hemmen und zu einer Reduktion der Malignität und zu weniger Metastasen oder Rezidiven führen. (s. "Krebs und chronische Azidose")
Kurzatmigkeit
Durch einen chronischen Säureüberschuss im Körper entsteht beim Abbau vermehrt Kohlendioxid. Dieses versucht der Körper, durch tieferes und schnelleres Atmen wieder auszuatmen. Es entsteht Kurzatmigkeit mit verminderter Leistungsfähigkeit und Erschöpfung.
Körpergewicht, Sterblichkeit und Frakturrisiko
Generell ist das Sterberisiko bei Nierenkranken mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 23 bis 25 kg/m2 am niedrigsten. Ein höherer BMI erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, während ein niedriger BMI die Sterblichkeit durch Infektionen oder Tumorerkrankungen erhöht und mit einem erhöhten Frakturrisiko verbunden ist. So treten Hüft-Frakturen etwa 2,5-mal häufiger auf, wenn der BMI unter 23 kg/m2 liegt, und sind daher besonders häufig bei alten Patienten mit Muskelschwund und Osteoporose.
Body-Mass-Index berechnen
Appetitlosigkeit (Anorexie) und Kleinwüchsigkeit
Mangelernährung und Magersucht mit unzureichender Kalorien-Aufnahme ist ein prominentes Merkmal bei Kindern mit Nierenschwäche und der Hauptgrund für ein vermindertes Wachstum.
Blutarmut (Anämie)
Die Anämie ist eine häufige Komplikation und erhöht das Sterberisiko von Nieren-Patienten. Sie wird durch zwei Mechanismen ausgelöst: durch eine verminderte Neubildung von roten Blutkörperchen und durch eine Störung des Eisenstoffwechsels.
Fibromyalgiesyndrom
Bei einer chronischen Übersäuerung werden in Muskulatur und Sehnen nicht ausgeschiedene saure Valenzen abgelagert und können zusätzlich Schmerzen verursachen. zum Artikel Fibromyalgiesyndrom
Diabetes und Azidose-Ausgleich
Eine aktuelle klinische Studie konnte zeigen, dass bei Diabetes mellitus Typ 2 und chronischer Übersäuerung orales Natriumbikarbonat die Insulinresistenz verbessern kann. D.h. Diabetiker können eventuell ihre Medikamenten-Dosis reduzieren oder die Medikamente sogar ganz absetzen, wenn die chronische Azidose ausgeglichen wird.
Arteriosklerose durch chronische Azidose
Eine behandlungsbedürftige chronische metabolische Azidose wird häufig schon in der Prädialyse beobachtet und forciert u.a. die Progression einer Niereninsuffizienz, verschlechtert die Arteriensteifigkeit und erhöht insgesamt das Risiko für Arteriosklerose und kardiovaskuläre Ereignisse. Eine aktuelle Studie konnte nun die inverse Korrelation von Serum-Bikarbonat, Arteriensteifigkeit und dem erhöhten Risiko für Arteriosklerose schon in der Prädialyse belegen.