Kardiovaskuläres Risiko bei chronischer metabolischer Azidose
Die teilweise dramatischen Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronischer Übersäuerung können Sie in dem folgenden Video sehen. Hier haben wir eine aktuelle Studie ausgewertet, die das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, wie z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Tod, genau quantifiziert und damit die dringende Behandlungsbedürftigkeit einer Azidose untermauert.
Eine chronische metabolische Azidose ist eine dauerhafte Übersäuerung des Blutes und des Körpers (Serum-Bicarbonat < 22 mmol/l). Sie wird durch vermehrt im Körperstoffwechsel anfallende Protonen (H+ Ionen), deren reduzierte Ausscheidung oder einen Bicarbonat-Verlust verursacht. Die chronische metabolische Azidose ist besonders häufig bei Patienten mit:
Mangelernährung und große körperlicher Anstrengung
Bikarbonatspiegel und Mortalität
Der Bicarbonatspiegel des Blutes zeigt den Schweregrad der chronischen Azidose an und steht in einem U-förmigen Zusammenhang mit der Sterblichkeit bei Patienten mit Nierenschwäche. Das heißt, sowohl Patienten mit einem sehr niedrigen Bicarbonatspiegel als auch Patienten mit einem sehr hohen Spiegel haben ein höheres Risiko zu versterben.
Eine Blutgasanalyse kann Aufschluss über die Ursache einer bestehenden Azidose geben. Oft ist der Standard-Bikarbonat-Spiegel zu niedrig. Ideale Serum-Konzentrationen liegen zwischen 22 und 28 mmol/l (s. Diagramm).
Wissen
Mehr zum Sterberisiko bei chronischer metabolischer Azidose können Sie in der folgenden wissenschaftlichen Ausarbeitung lesen. Hier haben wir eine aktuelle Studie ausgewertet, die das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, wie z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, genau quantifiziert.
Bei einer Übersäuerung des Gewebes treten nicht sofort typische Beschwerden auf. Vielmehr ist die Symptomatik unspezifisch und kann oft nicht als eigenständiges Krankheitsbild diagnostiziert werden. Erst im Laufe der Zeit entstehen 'harte' eigenständige Krankheitsbilder, die dann oft zwingend mit Medikamenten behandelt werden müssen.
Bei der Entstehung und dem Unterhalt von entzündlichen Vorgängen, wie bei rheumatischen Erkrankungen, spielen die in Weichteilen, im Bindegewebe, an den Sehnen und in den Gelenken abgelagerten sauren Stoffwechselendprodukte neben anderen Faktoren eine mit auslösende beziehungsweise eine verschlimmernde Rolle.