Wie kommt es zur Übersäuerung?
Ein normaler pH-Wert im Blut signalisiert nicht immer einen ungestörten Säure-Basen-Haushalt, sondern zeigt eventuell nur an, dass die Kompensationsmechanismen ausreichen, um diesen Normalwert zu gewährleisten.
Puffersubstanzen sorgen für diese ständig stattfindenden Balancevorgänge. Diese bildet der Organismus immer wieder neu. Dazu gehören die im Blut befindlichen Eiweißverbindungen, das Phosphat- sowie Ammoniumpuffersystem und der rote Blutfarbstoff (Hb = Hämoglobin). Den Löwenanteil, nämlich 75 Prozent der Gesamtpufferkapazität erbringt aber das Bikarbonat-Puffersystem. Dies erklärt seine überragende Bedeutung bei der Vorbeugung und Behandlung von Störungen des Säure-Basen-Haushalts.
Lungen- und Nierenfunktion spielen wiederum innerhalb des Bikarbonat-Puffersystems, also bei der Säureregulation, die wichtigste Rolle.
Ursachen für eine chronische Übersäuerung
Ständig hoher Eiweißgehalt in der täglichen Kost | Krankheiten mit Eiweißzerfall (z. B. Krebs) |
Ständig Zucker- und an Weißmehl reiche Ernährung | Schlechte Werte bei Diabetes mellitus (HbA1c > 7,0 %) |
Tägliche, überreichliche Fettzufuhr | Ständiger Alkohol- und Nikotingenuss |
Schnellgerichte, Fertignahrung mit vielen E-Zusätzen | Fehlernährung während der Schwangerschaft |
Schlechte, extreme Trainingsmethoden beim Sport | Zu geringe Flüssigkeitszufuhr |
Bewegungsmangel, fehlendes Abschwitzen von Säuren | Andauernder, unbewältigter Stress |
Langanhaltender Schmerzmittelkonsum | Rauschgiftabhängigkeit |
Bluthochdruck (Hypertonie) | Nierenkrankheiten mit Funktionseinschränkung |
Bei älteren Menschen erhöht sich die Gefahr einer Übersäuerung zusätzlich wegen der mit zunehmendem Alter bereits normalen (physiologischen) Abnahme der Nieren- und Lungenfunktion.
zum Thema: "Nierenschutz im Alter"